Drastisch sinkende Energiepreise deuten sinkende Inflationszahlen an. Die Notenbanken ließen vorsichtig positive Einschätzungen in ihre bisher harten Zinsprognosen einfließen. Der Zinsengipfel kam dadurch gedanklich in Reichweite und die Rentenmärkte lockten mit Schnäppchen. Dieses Umfeld schaffte auch für Aktienmärkte positiven Rückenwind.
Die gewandelten Inflationsparameter sind auch die derzeit stärksten Triebfedern
im Selektionsprozess bei Aktien. Waren es im letzten Jahr noch Energie und Verteidigung die Kursanstiege dominierten, sind es nun Nahrungsmittel, Konsumgüter, teilweise Zykliker, Banken und Versicherungen. Die Notenbanken haben hier nach wie vor Gewicht, da sich durch deren Zinspolitik weiterhin das positive, aber immer noch fragile Wachstumsmuster der Wirtschaftsräume, definiert. Geopolitik (Stichwort: Ukraine) steht weiter als bestimmender Faktor im Raum.
Der Kampf gegen die Inflation, die Suche nach Wegen aus dem Klimawandel,
die Konfrontation mit geopolitischen Begehrlichkeiten und eine konstant wachsende Digitalisierung, sind die aktuell dominierenden Rahmenfaktoren in denen sich unsere Kapitalmärkte bewegen. Mit dieser Situation haben die Aktienmärkte und Unternehmen gelernt umzugehen - haben sie doch den Prozess des Reagierens und daraus abgeleiteten Agierens in die Unternehmen gebracht. Antizipation ist das Gebot der Stunde.
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